Mazedonien kastriert Personen, die wiederholt wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern verurteilt worden sind
Laut einem Artikel der Welt wurde in Mazedonien ein Gesetz verabschiedet, nachdem Menschen, die wiederholt wegen des sexuellen Missbrauchs von Kindern bestraft worden sind (boulevarddeutsch: Kinderschänder), künftig zusätzlich mit einer chemischen Kastration bestraft werden können. Auch wurde der Strafrahmen erhöht, sodass nun eine lebenslange Freiheitsstrafe ausgeurteilt werden darf.
Besonders problematisch ist eine Neuregelung, wonach sich Betroffene Ersttäter „freiwillig“ für eine Kastration entscheiden können, um so einen Teilstraferlass zu erhalten. Wie lange wird es dauern, bis die Nichtbereitschaft zu einer entsprechenden Maßnahme vom Gericht in die „reguläre“ Strafhöhe eingepreist wird?
Selbstverständlich hat auch die Zivilgesellschaft in Mazedonien ein Wörtchen mitzureden: Die Kinderschutzgruppe Megjasi kritisierte am Mittwoch, dass das Gesetz noch zu milde sei und forderte, bereits Ersttäter chemisch zu kastrieren und nach deren Entlassung aus der Haft mit Fußfesseln auszustatten.
Die doch eher harschen Regeln verwundern angesichts des Umstands, dass jedenfalls die angezeigten Taten in den letzten Jahren stark rückläufig sind. Während 2010 noch 90 Fälle gemeldet wurden, waren es 2012 noch 53. Im vergangenen Jahr wurden nach Angaben des mazedonischen Ministeriums für Arbeit und Sozialpolitik 23 Menschen für entsprechende Taten verurteilt.