Schafe und Wölfe am Ostbahnhof
In Deutschland geht die Kriminalität seit Jahren zurück. Dagegen muss man doch etwas unternehmen!
Laut einem Bericht des Berliner Kurier sollen sich drei Polizeibeamte rund um den Ostbahnhof Straftaten ausgedacht und diese Unschuldigen angehangen haben.
Regelmäßig hört der Verteidiger im Gericht, dass Aussagen von Polizeibeamten besonders glaubhaft seien, weil Polizeibeamte kein eigenes Verfolgungsinteresse hätten. Die machten eben nur ihren Job und gäben alles so wieder, wie es war. Anwalt und Angeklagte sehen das häufig anders, wofür sie nicht selten ein müdes Lächeln von der Richterbank erhalten.
Nun aber ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen drei Polizeibeamte, die rund um den Ostbahnhof Obdachlose gefilzt und sie dann unberechtigt wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte angezeigt haben sollen. Das Motiv: Karriere. Laut Kurier gibt es eine „interne Zielvorgabe der Bundespolizeidirektion Berlin“ vom April 2013, in der „die Zahl der Fahndungstreffer als wichtiges Kriterium für gute Polizeiarbeit“ genannt werden.
Die Polizeibeamten haben wohl gehofft, mit besseren Erledigungszahlen schneller die Karriereleiter nach oben zu kommen. Zwei wurden nun bereits suspendiert.
Der Kurier nennt sie „Schwarze Schafe“.
„Wölfe im Schafspelz“ trifft es wohl besser.