Verteidigungsstrategie: Mandant klingt wie eine Frau
Auch als Strafverteidiger erweist es sich als durchaus lohnend, zeitlebens dazuzulernen. So sollte man fortwährend darauf bedacht zu sein, das eigene Portfolio an Verteidigungsstrategien zu erweitern. Gern darf man sich hierbei von Kollegen inspirieren lassen.
Eine besonders interessante Variante hat nun die Verteidigung im Mordprozess gegen den südafrikanischen Sprinter Oscar Pistorius ausgepackt. Sie führte tatsächlich aus, dass die Zeugin, die von Schreien des Opfers Reeva Steenkamp in der Todesnacht berichtete, sich verhört haben müsse. Die Schreie hätten von dem Angeklagten selbst hergerührt. Den phonalen Widerspruch löst die Verteidigung in souveräner Manier auf: Der Angeklagte klinge wie eine Frau, wenn er sehr große Angst habe.
Man kommt aus dem Staunen über derart verteidigungsstrategische ‚Genialität‘ gar nicht mehr heraus. Ich freue mich bereits auf die entsprechende Beweisaufnahme…
@ jo: Danke! 🙂
Könnte von Lionel Hutz (im stillen Angedenken) stammen – sehr schön 🙂